Ein besonderes „Schmankerl“ bot der Imkerverein seinen Mitgliedern und interessierten Gästen mit dem Festvortrag von Gartenbau-Ingenieur und Autor Thomas Janscheck anlässlich seines 60-jährigen Bestehens.
Nach der herzlichen Begrüßung durch die erste Vorsitzende Erika Brandl referierte Thomas Janscheck über sein Thema „Altes Gartenwissen neu entdeckt“ mit Herzblut und Fachwissen.
Als erster berichtete er über eine mittlerweile selten gewordene Pflanze in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft: Die Pimpernuss (Staphylea pinnata). Die alternativen Namen Klapper- oder Rasselnuss zeugen von der Eigenschaft der trockenen Hülsenfrüchte im Wind wie eine Rassel zu klappern. Die getrockneten Samen wurden neben ihrer Verwendung als Lebensmittel auch zur Herstellung von Gebetsketten verwendet. Als besondere Überraschung hatte Thomas Janscheck auch ein großes Glas Pimpernusssamen mitgebracht, aus dem sich alle Anwesende ausreichend Samen zur Anzucht einer eigenen Pimpernuss für den heimischen Garten mitnehmen konnten.
Im Folgenden stellte er die Bedeutung alter Bauernregeln und Lostage im Jahreskreis dar. Viele Lostage etnstanden durch Beobachtung und Einfühlung in die Naturzusammenhänge, die über Generationen hinweg ein reichhaltiger Erfahrungsschatz wurden.
Als Tipps für den eigenen Garten gab Thomas Janscheck Empfehlungen zur Rasen- und Blütenmischungen, die den Boden tiefer durchwurzeln und neben den verschiedenen Regenwurmarten zu einer besseren Lockerung des Bodens und Wasseraufnahme beitragen. Für Blütenstreifen bietet die Tübinger Mischung eine reichhaltige Bienenweide. Darüberhinaus stellte er einige alte, aber auch neue Beeren- und Wildobstsorten vor, die sich vorzüglich von den eigenen Garten eignen. Mit wenig finanziellem Aufwand ist anstatt einer Thujen-Hecke eine Obst- und Beerenhecke geschaffen, die reichen Ertrag abwirft.
Alles in allem ein wirklich spannender und interessanter Vortrag, wie die Mitglieder und Gasthörer einhellig feststellten. Gerne wird dem Imkerverein Thomas Janscheck zu einem weiteren Vortrag bei passender Gelegenheit einladen.
Das Manuskript zum Vortrag erhalten die Vereinsmitglieder mit dem nächsten Rundmail zur internen Verwendung. Die Liste der geeigneten Beerensorten und Wildobstsorten für eine „Marmeladenmeile“ steht als PDF zum Download zur Verfügung.