Herzlichen Glückwunsch an unsere ehem. Vorsitzende Erika Brandl. Ministerpräsident Markus Söder verlieh ihr und anderen engagierten Weidenern vergangene Woche im Heimatministerium in Nürnberg das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt.
Auch die Vorstandschaft gratuliert Erika zur Verleihung.
Auf unserer Monatsversammlung im Oktober durften wir am 08.10.24 im Schützenhaus unseren Kirchenthumbacher Imkerkollegen Reinhold Ziegler begrüßen, der uns einen Einblick in seine Erfahrung zum Thema Wachs gab.
Wachs hat eine Dichte von ca 0,95 g/cm³ und ist damit leichter als Wasser. Der Schmelzpunkt liegt zwischen zwischen 61°C und 65°C. Außderdem dehnt es sich beim Erwärmen aus, was technisch in automatischen Fensterhebern von Gewächshäuser genutzt wird. Die Färbung des zunächst weißen Wachses wird durch Pollen, Propolis, Drüsensekreten und Bienenausscheidungen mit der Zeit zum typischen Geld verändert. ergibt. Kontakt mit Metallen wie Stahl oder Zink führt durch Oxidationsprozesse zu dunklen Verfärbungen. Wird Bienenwachs über einen längeren Zeitraum kühleren Temperaturen ausgesetzt, bildet sich ein weißer, reifartiger Überzug, die sogenannte Wachsblüte. Dieser Überzug kann leicht durch Erwärmung (z.B. mittels Fön) beseitigt werden.
Bei Wachs gibt es verschiedene Sorten. Zum einen das sehr leicht brüchige Jungfernwachs aus unbebrüteten Waben, zum anderen das elastischere, weit weniger brüchige Altwabenwachs aus (mehrfach) bebrüteten Waben. Dieses Altwabenwachs hat aber den Nachteil, dass es eine höhere Belastung durch Schadstoffe aufweisen kann. Das Bienenwachs wird daher als die Leber des Bienenvolkes bezeichnet. Das Wachs entgiftet den Honig und den Pollen und entzieht dem Bienenvolk (fettlösliche) Umweltgifte. Verbotene Wachszusätze von Paraffin oder Stearin führen zu Brutschäden. (Bleibt Wachs an den Zähnen kleben ist es wahrscheinlich verfälscht). Je dunkler Wachs ist umso wahrscheinlich ist die Anlagerung von Krankheitssporen auf ihm. Neben dem Wachs aus dem Wabenbau gibt es noch Entdeckelungswachs und Überbauwachs. Beide haben ähnliche Eigenschaften wie Jungfernwachs. Da das Aufnahmevermögen von Wachs an Schadstoffen begrenzt ist, können bei Überschreitung von Schwellenwerten diese an den Honig wieder abgegeben werden. Daher sollten alte Waben nach der Ernte des Frühjahrhonigs nicht mehr dem Stock zugeführt werden. Altwaben sollten z.B. mittels Sonnenwachsschmelzer eingeschmolzen werden und zu neuen Mittelwänden umgearbeitet werden. Das Bienenwachs wird dabei auf 80° bis 90° C erhitzt. Das Einschmelzen sollte aber immer unter Aufsicht und stetiger Temperaturkontrolle durchgeführt werden, da von überhitztem Wachs nicht zu unterschätzenden Gefahren wie die eines Brandes ausgehen.
Zur Aufhellung von oxidiertem Wachs (z.B. durch Eisen , Zink etc.) wird das Wachs mit einem Wasser-Zitronensäuregemisch (1 Esslöffel Zitronensäure auf 2 Liter Wasser) vermischt. Dies reduziert auch die Verseifung durch kalkhaltiges Wasser. Möglicherweise seuchen-belastetes Wachs sterilisiert Reinhold bei 130 °C eine1 Stunde lang, um Keime von Viren, Bakterien, Pilzen oder Faulbrutsporen abzutöten. Das Wachs muss dazu trocken und einigermaßen sauber sein, ansonsten entsteht bei der Sterilisation von verdrecktem Wachs ein rauchiger Geruch am Wachs. Am besten zu verarbeiten ist Wachs mit mindestens 50 % Wachs aus bebrüteten Waben.
Ein verbreiteter Irrtum besteht außerdem darin, dass man bis zur Sommer- Sonnenwende (um den 21. Juni) ruhig Mittelwände von den Bienen ausbauen lassen kann und dies keinerlei Verminderung der Honigernte zur Folge hat. Anschließend erläuterte Reinhold noch anhand von Bildern und zwei Videos seine Mittelwandproduktonsanlage und stellt die Produktionsverfahren seiner gegossenen Mittelwände den gewalzten Mittelwänden gegenüber. Gegossene Mittelwände werden von den Bienen schneller ausgebaut, haben aber bei Kälte eine höhere Bruchgefahr. Von Großbetrieben hergestellte gewalzte Mittelwände sind elastischer, stärker verdichtet, die Mittelwände sind gewellter und werden erfahrungsgemäß von Bienen nur zögerlicher ausgebaut.
Zum Schluss sei noch auf die Literatur des LWG Veitshöchheim und einige Youtube-Videos:
Der Imkerverein war beim 1. Erntedankmarkt in Neustadt/Waldnaab am 6. Oktober 2024 mit einem eigenen Stand vertreten.
Hier konnten die Besucher verschiedene Honige unserer Imker probieren und natürlich auch kaufen. Daneben präsentierten wir einiges an Informationsmaterial für Jung und Alt. Für die kleinsten gab es DIB-Malbücher und Infohefte für Schulkinder. Die Erwachsenen durften sich Flyer mit Kochrezepten rund um Honig und Imkerei mitnehmen. Außerdem hatten wir eine Schaubeute (ohne Bienen) ausgestellt, damit Nicht-Imker gefahrlos mal einen Blick in ein (auf Fotos) gebanntes Volk werfen konnten.
Dank der tatkräftigen Unterstützung von Ricarda, Horst, Monika, Anja & Georg (& Kindern) war es ein toller Tag mit vielen interessanten Gesprächen und einigen kg verkauftem Honig.
Das Thema der Monatsversammlung im April lautete passend zur Jahreszeit Rund ums Schwarmfieber. Zuvor gab es noch ein paar wichtige Infos zur Asiatischen Hornisse.
Asiatische Hornisse – Vespa velutina
Unser 1. Vorsitzender Georg Wallisch gab zu Beginn des Treffens einige Informationen zur aktuellen Verbreitung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina). Nach bisherigen Sichtungen im Raum Aschaffenburg, gebe es eine erste bestätigte Meldung über das Auftreten im Raum Salzburg. Nach Aussage des LVBI würde das derzeitige nahezu ideale Wetter die frühe Entwicklung der Asiatischen Hornisse nachhaltig begünstigen, so dass jederzeit, spätestens aber im nächsten Jahr mit Einwanderung in alle Regierungsbezirke zu rechnen sei. Ein frühzeitiges Handeln zum Auffinden und die Bekämpfung von Nestern wäre daher von größter Wichtigkeit.
Da sie kaum natürliche Feinde hat, zählt die Vespa velutina zu den invasiven Arten und stellt nicht nur eine Bedrohung für unsere Honigbienen dar, sondern möglicherweise für die komplette Insektenpopulation unserer Breiten und deren Biodiversität. Die Asiatin ist im Vergleich zur heimischen Art etwas kleiner und hat einen dunklen Hinterleib. Ihr markantestes Merkmal jedoch sind die gelben Beine. Bei Sichtung des Insekts ist eine Meldung an die offizielle Melde Plattform https://beewarned.de/ erforderlich – idealerweise mit Foto und konkreter Angabe des Sichtungsortes.
Im Anschluss referierte BSV Monika Reichel zum Thema „Rund ums Schwarmfieber“. Nicht nur wir Imker schwärmen für unsere Bienen – nein, Bienen schwärmen, um sich zu vermehren.
Indizien an denen man erkennt, dass ein Bienenvolk in Schwarmstimmung gerät, war genauso Inhalt der Vortrags, wie Faktoren, welche diese Schwarmlust auslösen.
Weiterhin gab Monika Tipps, wie man effizient gegensteuern und das Schwärmen verhindern kann. Selbstverständlich können wir Imker dieses natürliche Bedürfnis der Bienen auf Fortpflanzung und Vermehrung wunderbar nutzen, um unsere Imkerei mir jungen Völkern zu erneuern und zu vergrößern. In der Natur hätte ein Schwarm nur eine geringe Überlebenschance. Deshalb ist es imkerliche Pflicht, die „Geflüchteten“ einzufangen und ihnen ein neues Zuhause zur Verfügung zu stellen.
Monika privates Bildmaterial sorgte nicht nur für eine erfrischende und kurzweilige Ausführung, sondern veranschaulichte hervorragend, auf welch unterschiedliche Weise die Insekten eingefangen bzw. Schwärme geerntet werden können. Unwahrscheinlich interessant ist hier die Art der Lüneburger Korbimker, welche in unserer Region (noch) recht selten zum Einsatz kommt.
Schwarmernte nach Art der Lüneburger KorbimkerJüngst ausgeschwärmte Bienen im BeutelBienen, die sich zur Traube sammeln
Ist dem Imker der Schwarmfang geglückt, muss er im nächsten Schritt dem neuen Völkchen eine geeignete Behausung zur Verfügung stellen. Unsere BSV erklärte, worauf man beim Einlogieren der Bienen achten muss.
Einzug ins neue Zuhause
Zudem ist es überaus wichtig, auch das abgeschwärmte Volk im Auge zu behalten. Der Fokus liegt darauf, dass nach etwa drei Wochen wieder eine neue Regentin im Volk für frischen Nachwuchs sorgen muss. Ist dies nicht der Fall, besteht Handlungsbedarf.
Die Thematik ist unheimlich komplex und wurde höchstinteressant präsentiert. Auch Fragen der Teilnehmer zum Thema waren herzlich willkommen und Monika ging selbstverständlich auf jede einzelne davon ein.
Unsere Jahreshauptversammlung fand am 15.03.2024 in der Gaststätte Schützenhaus in Weiden statt. Von den derzeit rund 90 Mitgliedern waren 24 anwesend.
Unsere 1. Vorsitzende Erika Brandl blickte zunächst auf das vergangene Bienenjahr zurück, das zum Teil mit großen Völkerverlusten begann, verursacht durch das schlechte Honigjahr 2022. Trotz langsamer Frühjahrsentwicklung mit langgezogener Blüte und Frosteinbrüchen gab es doch eine gute Frühtrachthonigernte. Außergewöhnlich waren auch gute Erträge an Blatt- und Blütenhonig vom Ahorn. Auch andere Bäume lieferten nach dem Blütenhonig noch dunkle Wald- und Blatthonige.
Alles in allem gab es im vergangenen Jahr ein sehr gutes Angebot an Pollen und Nektar und deshalb auch eine sehr gute Honigernte, so dass es teils zu einem Preisverfall beim Großhandel kam. Hauptproblem für den Preisdruck beim Honig bleiben neben den allgemein gestiegenen Kosten jedoch die Billigimporte mit teils auch qualitativ minderwertigen Honigen aus Fernost.
Als Highlights des letzten Jahres nannte Brandl die Vorträge von Autor Thomas Janschek zum 60-jährigen Vereinsjubiläum, das Sommerfest beim Schlosswirt in Rupprechtsreuth sowie den Fachvotrag von Biologe und Imker Guido Eich. Zum Abschluss im November erhielten noch vier Jungimker nach einem erfolgreichen Jahr Probeimker-Kurs ihre Teilnahmeurkunden.
Weitere Aktivitäten waren die Sammelbestellungen bei Bergwinkel (mit Vereinsrabatt), Futterbestellung beim Lagerhaus Albersrieth, Zuckerbestellung bei der BÄKO und die Bestellung der Varroamittel über den Kreisverband.
Im Anschluss nannte Schriftführerin Monika Greger in ihrem Bericht nochmal die genauen Daten und Themen der vergangenen Monatsversammlungen und sonstigten Veranstaltungen. Im Bericht von Kassier Stefan Schuster ging zum einen um die Einnahmen aus der Förderung für Probeimkern und zum Anderen um die als Ausgaben angefallenen Honorare der externen Fachreferenten sowie die Anschaffung der beiden Varrox Eddys und sonstige Ausgaben für Veranstaltungen. Die Kassenprüfer Thomas Süssner und Johannes Höning bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung und empfahlen die Entlastung der Vorstandschaft.
Nach rund 14 Jahren als Vorsitzende kündigte Erika an, den Vorsitz an die nächste Generation abzugeben. Als ihr Nachfolger wurde der bisherige stellvertretende Vorsitzende Georg Wallisch von der Versammlung gewählt. Auch die anderen Ämter galt es neu zu besetzen. Neuer Kassier wurde Michael Melchner. Für die weiteren Vorstandsposten fanden sich zunächst keine Kandidaten. Nach einem eindringlichen Appell der beiden neuen Vorstandsmitglieder erklärten sich Ricarda Schumann und Annett Petzold bereit, das Amt der stellvertretende Vorsitzenden bzw. Schriftführerin zu übernehmen. Außerderm stellten sich noch Thomas Hüttinger und Ludwig Dostler als Beisitzer zur Verfügung. Als Kassenprüfer wurde neben Johannes Höning der alte Kassier Stefan Schuster bestätigt.
Der neue Vorsitzende Georg durfte als erste Amtshandlung den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern, sowie Hans Koller als Betreuer des Bienenlehrpfads in Almesbach ein kleines Dankeschön überreichen. Auch die als Vertretung für Oberbürgermeister Jens Meyer erschienene Stadträtin Dr. Sema Tasali-Stoll erhielt als Dankeschön ein Glas Deutschen Imkerbund-Honig. In ihrem Grußwort dankte sie den Imkern für ihren Einsatz für die Natur und wünschte dem neugewählten Vorstand viel Erfolg für die Zukunft. Sie werde das Thema Imkerei und die Arbeit des Imkervereins weiterhin mit großem Interesse verfolgen.
Zum Schluss berichtete Georg noch von den Ergebnissen der Kreisverbandssitzung. Aktuell werde die Sammelbestellung der Varroose-Mittel organisiert. Des weiteren soll in Perschen ein neues Schulungszentrum des Kreisverbandes etabliert werden. Es wurde ein Honigraum für die Ausbildungszwecke bereitgestellt. Hier sollen auch die Schulungen, die die Fachberater anbieten, abgehalten werden.
Außerdem gibt es mittlerweile auch gute Kontakte zum Eschenbacher Imkerverein. Dieser Verein besitzt eine Wachsschleuder und einen Lehrbienenstand, die bei Interesse besichtigt werden können.
Außerdem erging nochmal an alle Imker die dringende Bitte, die Standorte ihrer Völker an das zuständige Veterinäramt zu melden, um im Falle einer Bienenseuche, wie der amerikanischen Faulbrut, die vor einigen Jahren in Weiden grassierte, effektiv eingreifen zu können. Dies liege im Interesse aller Bienenhalter.
Die Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung hält vom 19.– 21.März 2024 ihre 71. AG-Jahrestagung ab. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bringen sich gegenseitig auf den neuesten Stand ihrer Forschung, besprechen neue Themenfelder und knüpfen Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Wissensgebieten. Oft nehmen Imkereien in Deutschland erst Jahre später die Segnungen dieser Forschungsarbeit wahr, nämlich dann, wenn Ideen der Forscherinnen und Forscher zu einem fertigen Produkt oder zu einer zugelassenen Methode geworden sind.
Die Lange Nacht der Bienenwissenschaft findet am 22. März 2024 direkt im Anschluss an die AG-Jahrestagung statt. Nach dem großen Erfolg der letzten beiden Jahre präsentieren wir das zeitgemäße Event bereits zum 3. Mal in Folge.
Auf der Monatsversammlung im Februar stellte unsere BSV Monika Reichel das Prinzip des Imkerns mit nur einem Brutraum nach einer Methode von Guido Eich vor.
Im Anschluss präsentierte Reinhold Ziegler, Ortsvorsitzender des Imkervereins Kirchenthumbach, seine Methode des Imkerns mit nur einem Brutraum, welche er bereits von seinem Vater übernommen hat.
Zum Schluss durften alle Anwesenden noch bei einer Totenschau beiwohnen, die unsere BSV Monika Reichel an einem vor kurzem verendeten Volk durchgeführt hat. Hierbei konnten alle Teilnehmer Erkenntnisse zu den Gründen des Volkverlustet gewinnen und auch inwieweit deren Ursache in der imkerlichen Praxis oder natürlichen Umstanden langen. Vielen Dank nochmal an den Kollegen, der das tote Volk für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat.
Auf der Monatsversammlung im Januar stellte unser 2. Vorstand Georg Wallisch die aktuellen Förderrichtlinien 2024 sowie einige Infos zum Thema Versicherungen für Imker vor.
Am Freitag, den 15.03.2024 findet um 19:30 Uhr in der Gaststätte Schützenhaus, Hetzenrichter Weg in Weiden die Jahreshauptversammlung des Imkervereins Weiden und Umgebung e.V. statt.
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