Der Imkerverein Weiden und Umgebung hat alle ImkerInnen und Interessierte aus aktuellem Anlass eingeladen zum Thema „Amerikanische Faulbrut und andere Bienenkrankheiten“.
Herr Erhard Härtl, 2. Vorstand des Vereins und Bienenfachberater in Niederbayern hat einen ausführlichen Vortrag gehalten mit Schwerpunkt der Amerikanischen Faulbrut. Dies ist eine sehr gefürchtete Brutkrankheit der Bienen, die hochansteckend für Bienen ist und ganze Völker dahin rafft. Herr Härtl zeigte Bilder, wie die Brutwaben bei Befall aussehen. Außerdem hat er erläutert, dass eine Ansteckung oft erfolgt durch das Ausräubern der Honigvorräte durch gesunde Bienen von erkrankten Völkern, die die Fluglöcher nicht mehr bewachen können. So holen sich vitale Völker die Sporen ins eigene Futter und können daran erkranken. Besonders infektiös ist das Spätstadium der eingetrockneten Schorfe der Überreste der Bienenbrut. In ihm sind Milliarden von Sporen enthalten, die erneut in Bienenmaden auskeimen können. Für den Menschen sind die Sporen absolut ungefährlich, daher ist der Honig verkehrsfähig. Herr Härtl erläuterte, dass es sehr wichtig ist, bei Ausbruch der Seuche alle Völker im betroffenen Gebiet zu kontrollieren. Auch auf wild lebende Völker muss geachtet werden. Er wies auf die Meldepflicht hin, dass jede Bienenhaltung beim Veterinäramt anzuzeigen ist. Nur so können alle Imker in die erforderlichen Maßnahmen mit einbezogen werden.
Er erläuterte das Vorgehen bei Verdacht des Vorliegens der Amerikanischen Faulbrut, die anzeigepflichtig ist. Er unterrichtete über Diagnose, erforderliches Handeln am betroffenen Bienenstand, Einrichtung von Sperrgebieten, und Nachkontrollen. Er appellierte an die ImkerInnen, durch frischen Wabenbau, sorgfältige Völkerführung und –kontrollen einem Ausbruch vorzubeugen. Im Ernstfall empfiehlt er eine enge Zusammenarbeit, damit der Ausbruchsherd gefunden und saniert werden kann, damit weiterhin gesunde Bienen die Bestäubung leisten und unbelasteten Honig erzeugen können.
Im Ausland werden Medikamente zur Bekämpfung dieser Krankheit eingesetzt. Dies ist in Deutschland wegen der dadurch entstehenden Rückstände im Honig nicht zulässig. Da in ausländischen Honigen durchaus eine hohe Sporenbelastung vorhanden sein kann, bitten die ImkerInnen eindringlich, keinen Honig zur Fütterung oder für Wespenfallen aufzustellen. Auch in Altglascontainer sollten am besten nur gereinigte Honiggläser entsorgt werden, wenn sie schon nicht an den/die Imker/in zurückgegeben werden.